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Neues Semester, neues Glück

Auf ein Neues, wieder ein mal. Das letzte Semester hat sein Dasein verwelkt und einiges an Problemen zurückgelassen. Da wären die offenen Prüfungen, der Ärger mit dem BAföG-Amt und die schon viel zu lange Zeit, die ich in dieser Stadt festsitze.

Die Prüfungen und der Kriegsfuß

Fünf Prüfungen sind es, die ich dieses Semester schreiben muss um nicht in Schwierigkeiten zu kommen. Sieben Prüfungen wären nötig, um nicht merklich in Verzug zu kommen. Das wird happig. Und wie es so oft ist, sind es gerade die Knüller, die noch zum Leistungsnachweis anstehen. Gerade die Klausuren, welche die meisten als Filterklausur bezeichnen würden.

So was macht mir natürlich besonders Mut. Nein, im Ernst. Es nervt. Ich lerne Wochen vor den Prüfungen und bestehe nicht. Das kommt mir langsam spanisch vor. Entweder bin ich zu blöd, die Prüfungen zu schwer oder mich hat wer auf dem Kieker. Letzteres fällt fast weg, weil auch Prüfungen im Einser Bereich dabei waren.

Wenn ich es positiv sehe, habe ich im Falle des Totalverlusts immer noch meine Ausbildung, auf die ich zurückgreifen kann. Fragt sich nur, wie es um einen Arbeitsplatz steht, nach bald sechs Semestern erfolglosem Studium. Mein Gefühl sagt mir, dass ich mein Studium zu Ende bringen sollte und ich hoffe, es täuscht mich nicht.

BAföG.

Ich bin ja froh, dass es Förderungsmaßnahmen wie das BAföG gibt. Das Berufsausbildungsförderungsgesetz. Gut, dass man es landläufig abkürzt, so einen Rattenschwanz schreibt sich auch schlecht. Nur stehe ich im Moment mit dem BAföG und dem damit verbundenen Studentenwerk nicht im Guten.

Am vorvergangen Freitag flatterte ein Schreiben des Studentenwerks bei mir ein, nach dem ich den Förderungsbeitrag einer halben Periode, beziehungsweise eines Semesters, je nach Sichtweise vollständig innerhalb eines Monats zurückzahlen soll. Und das ist bei weitem kein Pappenstiel, den ich da aufbringen soll.

Wie es dazu kam, kann ich mir erklären. Unachtsamkeit. In meiner Studiensituation hat sich im letzten Sommersemester etwas geändert und ich habe dem Studentenwerk keine Mitteilung darüber gegeben. Nennen wir es mal »blöd gelaufen«. Nichtsdestotrotz ist die Vorgehensweise, wie ich finde, sehr rabiat. Der gemeine Student hat in der Regel nicht die Möglichkeit einen dreistelligen Betrag aus dem unteren Mittelfeld innerhalb eines Monats nach Eingang der Zahlungsaufforderung zu zahlen, insbesondere wenn die restlichen Kosten weiterlaufen. Zwar habe ich einen Nebenjob, aber selbst der hilft mir nicht, einen solchen Batzen Geld innerhalb so kurzer Zeit aufzutreiben.

Sofort nach Eingang des Schreibens habe ich mich bei dem Studentenwerk gemeldet und meine Situation geschildert. Jetzt stehe ich in Kontakt mit meinem Sachbearbeiter und bin ihm hörig. Er ist ein Netter, was ich am Telefon herausgehört habe. Aber das hilft mir nicht, wenn das Problem nicht vom Tisch kommt.

Der Zahn der Zeit

Tja. Der nagt mittlerweile gewaltig an meiner Motivation. Ich habe das Gefühl, auf der Stelle zu treten und nicht voran zu kommen. Ich bin mittlerweile seit sechs Semestern in dieser Stadt und komme meinem Ziel dem Gefühl nach kaum näher. Das ärgert mich und macht keine Lust auf ein neues Semester.

Okay, es ist die erste eigene Wohnung. Ich bin zu Hause ausgezogen und halte es dort auch nicht mehr zu lange aus. Es stimmt demnach schon, was die Leute sagen. Ist man erst einmal raus, kann man nicht mehr zurück. Man will es auch nicht mehr. Insbesondere, wenn man eine Freundin im Heimatort sitzen hat und langsam mehr will, als sich nur die Wochenenden zu sehen.

Insgeheim mag ich diese Stadt. Sie ist alt. Sie ist heruntergekommen. Sie hat irgendwie Charakter. Meinen Lebensabend möchte ich hier trotzdem nicht verbringen, erst recht nicht in dieser Wohnung.

Ich bin gespannt

…was der morgige Tag bringt. Der erste ernst zu nehmende Studientag im neuen Semester. Für heute habe ich auf jeden Fall genug und verfrachte mich in die Horizontale.

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Veröffentlicht in Gedankengut Studium

2 Kommentare

  1. Es ist wie immer ein Vergnügen, über deine Blogs zu stolpern. Fein.

    Reichlich Grüsse aus den überhitzten Büros. gruss Harald

    • Ha. Wurde ich verpetzt? :-)

      Überhitztes Büro ist gut. Südseite, Einfachverglasung ist der Knaller!

Kommentare sind geschlossen.